Sport und mentales Wohlbefinden

Imboden, Claussen, Seifritz, Gerber (2022):
Leitartikel: Die Bedeutung von körperlicher Aktivität für die psychische Gesundheit
Dieser Beitrag thematisiert die Bedeutung körperlicher Aktivität in der Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen. Studien zeigen auf, dass regelmäßiges Training das psychische Wohlbefinden verbessert und präventiv gegen Depressionen, Angststörungen und möglicherweise Schlafstörungen wirken kann. Darüber hinaus lassen sich positive Effekte auf chronische körperliche Begleiterkrankungen nachweisen.
Insbesondere bei depressiven Erkrankungen zeigen mehrwöchige Trainingsinterventionen eine nachweisbare antidepressive Wirkung, ähnlich positive Effekte wurden für Angststörungen und Schizophrenie dokumentiert. In der klinischen Praxis wird empfohlen, mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche anzustreben.
Zukünftig kommt dem Ausbau ambulanter Sport- und Bewegungsangebote für psychisch erkrankte Menschen eine bedeutende Rolle zu, um deren körperliche und psychische Gesundheit nachhaltig zu verbessern. Eine noch stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Psychiatrie, Sportmedizin und therapeutischen Bewegungsangeboten scheint erforderlich, um effektive, langfristige Behandlungsansätze zu entwickeln.