Humor und emotionale Regulation

Basler, Potó, Kumli (2025):
Leitartikel: Why aren’t you laughing? – The effect of light and dark humor on anxiety and affective state
Humor spielt eine bedeutende Rolle für die psychische Gesundheit, doch die spezifischen emotionalen Effekte unterschiedlicher Humorstile sind bislang kaum untersucht. Die hier thematisierte Studie analysiert eindrücklich, inwieweit humoristische Inhalte, die mit individuellen Humorpräferenzen übereinstimmen, Angst und affektive Zustände beeinflussen. Basierend auf einem theoretischen Humorstil-Modell wurden 275 Teilnehmende in vier Kategorien eingeteilt: geringe Humorbindung, Präferenz für leichten Humor, Präferenz für dunklen Humor und breite Humorpräferenz. Den Probanden wurden Videoausschnitte mit leichten (Spaß, Humor, Nonsens, Witz) und dunklen Humorstilen (Sarkasmus, Zynismus, Satire, Ironie) gezeigt. Der individuelle Grad von Ängstlichkeit sowie positive und negative Affekte wurden vor und nach dem Konsum erfasst.
Die Ergebnisse zeigen, dass humoristische Inhalte, die mit der individuellen Präferenz übereinstimmen, Angst reduzieren und positive Affekte verstärken. Inkongruente Inhalte hingegen erhöhten tendenziell das Angstniveau und intensivierten negative Emotionen, insbesondere wenn Personen mit einer Präferenz für leichten Humor dunklen Humorinhalten ausgesetzt waren.
Die dargestellten Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Humor-Kongruenz für die emotionale Regulation. Die Resultate liefern somit wichtige Implikationen für den gezielten Einsatz von Humor in stress- und angstreduzierenden Kontexten.