Warum es so wichtig ist, im Alltag öfter Nein zu sagen

Autor*in:  | 25. September 2022

Janin Istenits (2017)

Warum es so wichtig ist, im Alltag öfter Nein zu sagen

Im Artikel geht es darum, warum Neinsagen so schwierig sein kann und aber auf der anderen Seite für unser Wohlbefinden von großer Bedeutung ist.

Daniela Blickhan beschreibt konkrete Schritte, um das Nein sagen zu üben:

“Obwohl viele Betroffene wissen, dass das Ja in Dauerschleife langfristig nicht gesund sein kann, fällt es ihnen ohne konkrete Alltagsübungen dennoch sehr schwer, das eigene Ich in Entscheidungssituationen bewusst in den Vordergrund zu stellen. Die Psychologin Daniela Blickhan empfiehlt deshalb drei Ansätze, um das Problem erfolgreich zu bewältigen. Für sie es wichtig, zunächst mit vertrauten Menschen zu üben und typische Situationen gemeinsam zu beobachten: „Die vertraute Person wird zum Verbündeten, indem sie einfach darauf hinweist, wenn man gerade mal wieder Ja sagt. Natürlich freundlich, zum Beispiel mit einem Augenzwinkern und der Frage: ,Wirklich ja?’. Dann bekommt man als Ja-Sager*in die Chance, in Echtzeit zu prüfen, ob man gerade aus Gewohnheit Ja gesagt hat oder es wirklich so meint.“

Im nächsten Schritt könne man dann ohne Begleitung aktiv werden und bei kleinen Dingen den Mut zum Nein entwickeln. Ihren Coachingklient*innen empfiehlt Daniela Blickhan: „Man nimmt sich einfach vor, mal in alltäglichen Situationen, die nicht dramatisch sind, Nein zu sagen. Etwa im Restaurant, wenn der Kellner fragt, ob es geschmeckt hat – dann ist man einfach ehrlich, und sagt, dass es diesmal nicht so geschmeckt hat. Hier kann man auch gleich ein konstruktives Feedback anbieten, etwa, dass man sich zum Beispiel mehr Würze gewünscht hätte.“

Und schließlich solle man sich auch die Zeit nehmen, Situationen, in denen man sich dann doch wieder für das Ja entschieden hat, bewusst zu reflektieren: „Weshalb sage ich Ja? Was möchte ich damit eigentlich sicherstellen? Möchte ich Sympathien bewahren? Den Weg des geringsten Widerstands wählen? Wenn ich diesen positiven Kern, mein Motiv, gefunden habe, kann ich kreativ werden und mir überlegen, wie ich dieses Ziel auf andere Weise erreichen kann.”

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