Sich selbst ein guter Freund sein

Autor*in:  | 22. September 2022

Marina Krakovsky (2018)

Sich selbst ein guter Freund sein

Nach einem Misserfolg hilft es, freundlich und nachsichtig mit sich umzugehen: Selbstmitgefühl stärkt die seelischen Abwehrkräfte. Es lässt sich sogar trainieren. Ansatzpunkte hierfür finden Sie im Artikel.

Eine 2017 veröffentlichte Metaanalyse von James N. Kirby und seinen Kollegen zeigten den spezifischen Erfolg von Selbstmitgefühls-Interventionen. Die Psychologen werteten die Daten von rund 1300 Probanden aus 21 Studien mit Kontrollgruppen aus. Die Kursteilnahme erhöhte das Mitgefühl gegenüber sich selbst und anderen, die Achtsamkeit sowie das Wohlbefinden und reduzierte Ängste, Depressionen und Kummer.

Übung: Die Selbstmitgefühlspause

Wenn gerade etwas schiefgelaufen ist oder man unglücklich ist, kann eine gezielte Pause es einem ermöglichen, freundlich und mitfühlend mit sich umzugehen und sich selbst wie einem guten Freund zu begegnen statt mit Kritik.

1. Achtsamkeit: Erkennen Sie schonungslos an, was ist: »Das ist jetzt einfach eine schwierige Situation«, »Wow, das tut weh!« oder »Da ist echt was schiefgelaufen«.

2. Geteilte Menschlichkeit: Öffnen Sie Ihren Blick über das momentane eigene Leiden hinaus, ohne es zu verleugnen. Passen Sie Ihre Worte an die Situation an, je nachdem, ob es sich um ein Scheitern, einen Fehler, ein Missgeschick oder einen Verlust handelt: »Jeder macht Fehler, das ist einfach menschlich«, »Misserfolge sind Teil des Lebens«, »Ich bin nicht allein oder der/die Einzige damit«.

3. Selbstfreundlichkeit: Begegnen Sie sich so, wie Sie einem Freund in einer ähnlich misslichen Lage begegnen würden: »Was kann ich jetzt gebrauchen, gerade wo es mir schlecht geht?« oder »Was tut mir gut?«.

Nach Mangold, J.: Wir Eltern sind auch nur Menschen! Selbstmitgefühl zwischen Säbelzahntiger und Smartphone. Arbor, Freiburg im Breisgau 2018

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