Die Psychologie des Glücks: Wie Einstellungen den Lebensweg beeinflussen.
Iwaniewicz, P. (2019)
Leitartikel: Über Glückspilze und Pechvögel.
„Glück“ – abgeleitet vom mittelniederdeutschen Wort „gelucke“ beschreibt den günstigen Ausgang eines Ereignisses, ohne, dass dieser Erfolg hart erkämpft werden muss.
Dieser Artikel des Professors Dr. Peter Iwaniewicz beschreibt, wie wir selbst unser Glück beeinflussen können.
Basierend auf einer Studie des britischen Psychologen Richard Wiseman, nimmt der Autor an, dass es vor allem die Lebenseinstellungen sind, welche dazu führen, dass wir uns selbst entweder als „Glückspilze“ oder als „Pechvögel“ betrachten. Tatsächlich ist es jedoch so, dass allein diese Selbsteinschätzung bereits unser Verhalten beeinflusst.
Wird an Aufgaben verbissen herangegangen und bereits ein potentieller Misserfolg erwartet, scheint dieser tatsächlich mit höherer Wahrscheinlichkeit einzutreten, als wenn Personen die innerlich auf Erfolg eingestellt sind.
Diese innere Einstellung bestimmt maßgeblich unser Handeln im Alltag. Eine Überzeugung vom eigenen Glück führt zu sozialerem Verhalten, zu Optimismus und zu Krisenbeständigkeit.
Viele Teilnehmende der Untersuchung von Wiseman betrachteten sich als Glückspilze, selbst wenn sie mit schweren Herausforderungen wie Krankheiten oder dem Verlust geliebter Menschen konfrontiert waren. Im Gegensatz dazu bestätigte sich für diejenigen, die sich als Pechvögel sahen, eher ihre tiefe Überzeugung, erneut vom Schicksal benachteiligt worden zu sein.
Doch nicht nur unsere Einstellung, auch externe Faktoren bestimmen das Erleben von Glück. So konnte beispielsweise eine Langzeitstudie mit 30.000 Menschen zeigen, dass die Nähe zu Grünflächen mit einer höheren Lebenszufriedenheit und einem geringeren Risiko für iabetes, Schlafstörungen und Gelenkerkrankungen korreliert. Allerdings bleibt die genaue Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen Natur und Glück eine komplexe Frage, die weiterhin erforscht wird.