Sinnkrisen überwinden – Inspiration für die Suche nach dem Sinn des Lebens
Kapfer Bettina (2024)
Der Text greift die Frage nach dem Sinn des Lebens auf und argumentiert, dass dieser nicht vorgegeben ist, sondern von jedem Menschen individuell gestaltet werden sollte. Während viele Menschen daran glauben, dass der Sinn des Lebens durch eine höhere Macht, wie Gott, bestimmt sei, hinterfragt die Autorin diese Sichtweise. Selbst wenn es eine göttliche Absicht gäbe, so könne dieser Zweck unklar oder sogar bedeutungslos erscheinen.
Vielmehr wird betont, dass es für jeden Einzelnen sinnvoller sei, den eigenen Lebenssinn aktiv zu gestalten. Ein erfülltes Leben erlangt tiefere Bedeutung, wenn man selbst entscheidet, was ihm Sinn verleiht. Der Glaube an ein ewiges Leben verschiebt hingegen die Auseinandersetzung mit dem Sinn des Hier und Jetzt und lenkt vom Wesentlichen ab. Die Endlichkeit des Lebens verleiht ihm erst Bedeutung; ein unendliches Leben könnte diese Bedeutung untergraben.
Ein wesentlicher Bezugspunkt ist Viktor Frankls Werk „…trotzdem Ja zum Leben sagen“, in dem er seine Erfahrungen als Überlebender eines Konzentrationslagers beschreibt. Frankl erkannte, dass nicht körperliche Stärke, sondern die Fähigkeit, einen Sinn im Leiden zu finden, den Überlebenswillen stärkte. Seine Logotherapie zielt darauf ab, Menschen zu unterstützen, ihren individuellen Lebenssinn zu entdecken. Laut Frankl entsteht Sinn aus authentischen Erlebnissen, kreativem Ausdruck und einer positiven Haltung gegenüber dem Unveränderbaren.
Letztlich liegt der Sinn des Lebens in der Verantwortung jedes Einzelnen. Es ist weniger entscheidend, was wir uns vom Leben erhoffen, sondern was das Leben von uns erwartet. Der wahre Lebenssinn ist der, den wir selbst für uns schaffen.