Glück aktiv verfolgen – die Rolle von Musik und Intention

Ferguson, Y. L., & Sheldon, K. M. (2013)
Leitartikel: Trying to be happier really can work: Two experimental studies.
Der Artikel untersucht, ob das bewusste Bemühen, glücklicher zu werden, tatsächlich das Wohlbefinden steigern kann. Dazu führten die Autor:innen zwei Experimente mit Musik durch. In der ersten Studie hörten Studierende entweder positive (Copland) oder ambivalente (Stravinsky) klassische Musik und wurden angewiesen, aktiv ihre Stimmung zu verbessern oder einfach nur zuzuhören. Das Ergebnis: Ein Anstieg positiver Emotionen trat nur dann auf, wenn die Musik positiv war und die Teilnehmenden die Absicht hatten, glücklicher zu werden. Reine Intention ohne passende Methode zeigte keine Wirkung.
In der zweiten Studie nahmen Teilnehmende über zwei Wochen hinweg an fünf Sitzungen teil, in denen sie selbstgewählte positive Musik hörten. Eine Gruppe sollte dabei explizit versuchen, glücklicher zu werden, die andere nicht. Am Ende berichteten nur die Teilnehmenden mit klarer Absicht eine signifikante Steigerung ihrer subjektiven Lebenszufriedenheit. Die Ergebnisse zeigen, dass Absichten eine zentrale Rolle für den Erfolg von Glücksinterventionen spielen – sie wirken jedoch nur in Kombination mit geeigneten Methoden.
Die Studien widerlegen die Annahme, dass der direkte Versuch, glücklicher zu werden, kontraproduktiv sei. Stattdessen legen sie nahe, dass Intention und passende Strategien zusammenwirken müssen, um nachhaltige positive Effekte zu erzielen. Praktisch bedeutet das: Wer gezielt sein Wohlbefinden steigern will, sollte sowohl die richtige Methode wählen (z. B. positive Musik, Dankbarkeit oder andere empirisch belegte Aktivitäten) als auch die bewusste Motivation entwickeln, damit diese Interventionen wirksam werden.