Spiritualität und Psychologie

Autor*in:  | 11. August 2024

Alves Quinta Ferreira, H., Hasan, S. & Maris Brum Lopes, S.

Die Analyse von Halana Alves Quinta Ferreira, Shadia Hasan und Stella Maris Brum Lopes sowie die bestehende Forschung zur Beziehung zwischen Spiritualität und Psychologie in Brasilien offenbart eine signifikante Wissenslücke und eine uneinheitliche Integration dieser Themen in die psychologische Praxis und Ausbildung. Dabei zeigt sich, dass Spiritualität in der psychologischen Ausbildung oft nicht ausreichend behandelt wird, obwohl die Unterscheidung zwischen Spiritualität und Religiosität von entscheidender Bedeutung ist. Diese beiden Konzepte werden in der Forschung häufig miteinander vermengt, obwohl sie unterschiedliche Dimensionen der menschlichen Erfahrung darstellen. Die Studien deuten darauf hin, dass es an der Ausbildung von Psychologen fehlt, diese Themen angemessen zu behandeln. Zudem mangelt es an einer einheitlichen Definition von Spiritualität, was sowohl die wissenschaftliche Diskussion als auch die praktische Anwendung erschwert. Um das Wohlbefinden der Klienten zu fördern, sollten Psychologen in der Lage sein, die spirituellen Überzeugungen ihrer Klienten respektvoll in die Therapie zu integrieren.

Die psychologische Ausbildung in Brasilien legt Wert auf eine solide theoretische Grundlage, doch Spiritualität und Religion werden in diesem Kontext nicht immer ausreichend berücksichtigt. Forschungsergebnisse von Paulino (2019) und Lousada (2017) zeigen, dass Unsicherheiten in der Praxis weit verbreitet sind, was auf fehlende präzise Richtlinien zurückzuführen ist. Cunha (2017) und Kenney da Cunha Nascimento (2017) betonen daher die Notwendigkeit, Spiritualität stärker in die klinische Praxis zu integrieren. Ergänzend dazu weisen Silva (2017) und Câmara (2020) darauf hin, dass das Thema zwar häufig vorkommt, aber noch nicht ausreichend erforscht oder in der Ausbildung behandelt wird.

Unterschiedliche therapeutische Ansätze, wie die Gestalttherapie und die kognitive Verhaltenstherapie, gehen variierend mit dem Thema Spiritualität um. Es wird gefordert, dass Psychologen ihre eigenen Überzeugungen zurückstellen und die individuellen spirituellen Bedürfnisse ihrer Patienten respektieren, um einen integrativen und patientenzentrierten Ansatz zu gewährleisten.

Insgesamt zeigt die komplexe Beziehung zwischen Psychologie und Spiritualität, dass weitere Forschung und differenzierte Ausbildungsprogramme erforderlich sind. Die klare Definition und Integration von Spiritualität und Religiosität in die psychologische Praxis sind dringend notwendig. Ein individualisierter Ansatz, der die spirituellen Perspektiven der Patienten berücksichtigt, ohne ihnen die eigenen Überzeugungen der Psychologen aufzuzwingen, ist entscheidend für eine erfolgreiche therapeutische Arbeit.

 

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