Dankbarkeit als Türöffner zu mehr Wohlbefinden

Emmons & McCullough (2003)
Leitartikel: Counting Blessings versus Burdens: An Experimental Investigation of Gratitude and Subjective Well-Being in Daily Life
Forschende untersuchten, wie das Schreiben über Dankbarkeit unser Wohlbefinden beeinflusst. In mehreren Studien über zehn Wochen zeigte sich, dass Menschen, die regelmäßig positive Ereignisse aufschrieben, optimistischer wurden, seltener zum Arzt gingen und sich mehr bewegten. Ihre positive Gefühlslage war höher als die von Teilnehmern, die über Ärgernisse oder neutrale Themen schrieben.
Emmons und McCullough führten drei Studien durch, in denen Erwachsene zufällig einer von drei Gruppen zugeordnet wurden: „Dankbarkeitsliste“, „Ärgernisse“ oder „neutrale Ereignisse“. Über zehn Wochen schrieben die Teilnehmer wöchentlich einige Sätze zu ihrem jeweiligen Thema und dokumentierten ihre Stimmung, ihr Gesundheitsverhalten und körperliche Beschwerden. In der dritten Studie nahmen Personen mit neuromuskulären Erkrankungen teil, um zu prüfen, ob Dankbarkeit auch bei chronischen Belastungen wirkt. Nach zehn Wochen waren diejenigen, die Dankbarkeit praktizierten, optimistischer, hatten weniger Arztbesuche und übten mehr Sport aus.
Die positiven Effekte zeigten sich vor allem in der sozialen und emotionalen Dimension: Dankbare Teilnehmer fühlten sich glücklicher und zufriedener. Die Forschung legt nahe, dass Dankbarkeit ein einfacher, aber wirkungsvoller Weg ist, um das Wohlbefinden zu steigern. Ein „Gratitude-Journal“ – ein Tagebuch für positive Ereignisse – kann helfen, den Blick auf das Gute zu schärfen.