Wenn Schule langweilt: Warum Langeweile das Wohlbefinden von Jugendlichen mindert
Furlong et al. (2021)
Leitartikel: Bored with School! Bored with Life? Well-Being Characteristics Associated with a School Boredom Mindset
Die Studie beschäftigt sich damit, wie sich anhaltende Langeweile in der Schule auf das seelische Wohlbefinden von Jugendlichen auswirkt. Die Forschenden führten das Konzept des sogenannten „School Boredom Mindset“ (SBM) ein. Damit ist eine dauerhafte negative Einstellung gegenüber Schule gemeint – also nicht nur, dass einzelne Stunden langweilig sind, sondern dass Schule generell als sinnlos und uninteressant erlebt wird.
Für die Untersuchung wurden Daten von 2.331 Schülerinnen und Schülern aus Kalifornien ausgewertet. Abgefragt wurden unter anderem Lebenszufriedenheit, psychisches Wohlbefinden, positive und negative Emotionen sowie das Gefühl von Zugehörigkeit zur Schule. Etwa jede achte befragte Person zeigte ein starkes SBM – also hohe Langeweile und eine niedrige Wertschätzung für Schule. Diese Jugendlichen berichteten deutlich geringeres Wohlbefinden, fühlten sich weniger mit ihrer Schule verbunden und waren insgesamt emotional stärker belastet.
Die Ergebnisse zeigen: Dauerhafte Langeweile in der Schule ist mehr als ein harmloses Desinteresse – sie kann ein Anzeichen für psychische Belastung oder fehlende Motivation sein. Wenn Jugendliche Schule als sinnlos erleben, leidet oft ihr gesamtes Wohlbefinden. Für Lehrkräfte und Schulpsycholog:innen bedeutet das, Langeweile ernst zu nehmen und Wege zu finden, Unterricht wieder als sinnvoll und anregend zu gestalten. Dazu gehören etwa mehr Mitgestaltung, praxisnahe Themen oder die Förderung individueller Stärken.
