Toxische Positivität
Sarah Koldehoff (2022)
Zwanghaft gute Laune
Sprechen wir über das Phänomen der “toxischen Positivität” und warum es nicht immer vorteilhaft ist, ständig nur positiv zu denken. Obwohl positive Denkweisen im Allgemeinen vorteilhaft sind und mit Zufriedenheit und einer längeren Lebenserwartung verbunden sind, gibt es Situationen, in denen eine zwanghafte positive Einstellung mehr schaden als nutzen kann.
Studien haben gezeigt, dass das Unterdrücken von negativen Emotionen keine gute Strategie ist, um mit ihnen umzugehen, und dass es negative Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden haben kann. Es kann auch kontraproduktiv sein, Glück und gute Laune übermäßig zu betonen, da dies zu Enttäuschung und einem paradoxen Effekt führen kann, bei dem Glücksgefühle weniger intensiv erlebt werden.
Der Druck, immer positiv zu sein, der oft von sozialen Medien und dem sozialen Umfeld kommt, verstärkt negative Gefühle eher oft, anstatt sie zu verringern. Es ist wichtig anzuerkennen, dass negative Gedanken und Gefühle Teil des menschlichen Erlebens sind und dass es in Ordnung ist, ihnen Raum zu geben. Eine gesunde Positivität besteht nicht darin, negative Emotionen zu verdrängen, sondern darin, die Hoffnung auf eine positive Entwicklung zu bewahren und Strategien wie Reframing und Achtsamkeit einzusetzen, um mit unangenehmen Emotionen umzugehen. In einigen Fällen kann es sogar vorteilhaft sein, negative Szenarien durchzudenken, um konkrete Pläne entwickeln und Ängste reduzieren zu können.