Mentale Gesundheit und Ernährung

Linsmayer, Eckert, Reiff, Braus (2016)
Leitartikel: Nutrition, metabolism, brain and mental health
Die Wechselwirkungen zwischen Ernährung, Stoffwechsel, Gehirnfunktion und mentaler Gesundheit werden im nachfolgenden Beitrag thematisiert. Zwei zentrale Modelle – das Energiebilanzmodell und das Kohlenhydrat-Insulin-Modell – helfen dabei, die Entstehung von Adipositas und metabolischen Dysfunktionen zu verstehen. Insbesondere Dopamin spielt eine entscheidende Rolle in der Ernährungsregulation, während Insulin im Gehirn an stressassoziierten psychischen Störungen beteiligt ist. Ein gestörter Energiestoffwechsel kann somit die mentale Gesundheit beeinflussen.
Darüber hinaus sind Schlaf und gezielte Ernährungsgewohnheiten wichtige Faktoren für die psychische Stabilität. Das Konzept des „Brain Food“ unterstreicht hierbei die Bedeutung bestimmter Nährstoffe für kognitive Funktionen und emotionales Wohlbefinden. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Ernährungsmedizin einen essenziellen Beitrag zur Psychiatrie und Psychotherapie leisten kann.
Die Berücksichtigung metabolischer Prozesse eröffnet neue Ansätze für die Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ernährungswissenschaft, Neurowissenschaft und Psychiatrie ist dabei entscheidend.