Selbstbilder in der Jugend: Warum positives Denken vor Depression schützt
Cherry & Lumley (2019)
Leitartikel: The Longitudinal Stability and Predictive Capability of Positive and Negative Self-Schemas in a Multi-Informant Study of Child and Adolescent Depressive Symptoms and Life Satisfaction
Diese Längsschnittstudie erforscht, wie sich das Selbstbild junger Menschen auf ihr seelisches Wohlbefinden auswirkt. Die Autorinnen unterscheiden zwischen positiven Selbstschemata (z. B. „Ich kann Herausforderungen gut meistern“) und negativen Selbstschemata (z. B. „Ich bin nicht gut genug“).
139 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 13 Jahren sowie ihre Eltern nahmen über sechs Monate an der Untersuchung teil. Erfasst wurden Selbstbilder, depressive Symptome und Lebenszufriedenheit.
Die Ergebnisse zeigen: Sowohl positive als auch negative Selbstbilder sind über die Zeit recht stabil. Negative Selbstschemata sagten depressive Symptome am besten voraus – wer sich selbst oft kritisch sah, zeigte später häufiger Anzeichen von Depression. Positive Selbstschemata hingegen standen in einem engen Zusammenhang mit höherer Lebenszufriedenheit.
Die Studie macht deutlich, dass psychische Gesundheit im Jugendalter nicht nur durch das Vermeiden negativer Gedanken entsteht, sondern auch durch die aktive Förderung positiver Selbstwahrnehmung. Programme, die Kindern helfen, ihre Stärken zu erkennen und an sich zu glauben, könnten also ein wirkungsvoller Schutzfaktor gegen psychische Belastungen sein.
