Mehr als nur Fitness: Wie Sport direkt unser Wohlbefinden beeinflusst
Zhang & Chen (2018)
Leitartikel: A Systematic Review of the Relationship Between Physical Activity and Happiness
Die Studie untersucht systematisch, wie stark körperliche Aktivität mit dem subjektiven Glücksempfinden von Menschen verbunden ist. Dazu werteten die Forschenden 23 verschiedene Studien aus, die sowohl reine Beobachtungsdaten als auch gezielte Interventionsprogramme mit insgesamt Tausenden von Teilnehmern umfassten. Das Gesamtbild ist klar: Es besteht ein konsistenter, positiver Zusammenhang zwischen Bewegung und Glück – wer körperlich aktiv ist, berichtet über ein höheres Wohlbefinden.
Besonders bemerkenswert ist, dass bereits kleine Dosen Wirkung zeigen: Schon 10 Minuten Bewegung oder ein einziger Tag mit sportlicher Betätigung pro Woche können die Wahrscheinlichkeit, glücklich zu sein, deutlich erhöhen. Dabei scheint die Art der Bewegung zweitrangig zu sein, da sowohl aerobes Training als auch ruhigere Dehn- und Balanceübungen positive Effekte auf die Stimmung zeigten. Allerdings gilt das Prinzip „viel hilft viel“ nur bedingt; ab einem gewissen Punkt scheint eine weitere Steigerung der Sportdauer das Glücksgefühl nicht mehr signifikant zu erhöhen.
Die Autoren argumentieren, dass Bewegung ein universelles Mittel zur Förderung positiver psychischer Zustände ist, unabhängig vom kulturellen Hintergrund. Der positive Effekt wird dabei teilweise durch eine bessere Gesundheit und soziale Interaktionen vermittelt, die oft mit Sport einhergehen. Auch wenn noch weitere experimentelle Studien nötig sind, um die genaue Ursache-Wirkung-Beziehung zweifelsfrei zu klären, deutet die Datenlage darauf hin, dass Inaktivität ein Risikofaktor für Unglücklichsein ist, während Aktivität die Lebensfreude aktiv steigern kann.
